Als ich mit meiner Familie 1983 von Tübingen nach Titisee umzog, besuchte ich meinen ‚alten‘ Musikfreund und fragte ihn, ob er Lust hätte, gemeinsam mit mir wieder Musik zu machen. Hubert sagte spontan zu. Er hatte sich in den letzten Jahren eine Böhm-Hammond-Orgel mit integriertem Leslie-Kabinett zusammengebaut und erstmals kam dafür jetzt auch ein elektronisches Schlagzeug auf den Markt. Als wir dieses im Studio hörten, waren wir begeistert und fassungslos zugleich. Wir konnten es nicht glauben, einen so überragenden und authentischen Schlagzeugsound aus einem so kleinen Gerät. Nach Einbau des Moduls begannen wir mit den Proben. Wir setzten uns das Ziel, bis zum Jahresende, wo wir erstmals wieder auftreten wollten, etwa 25 Musiktitel einzuüben. Die Stückauswahl war immer ein Kompromiss, da sie sich mehr an den ‚breiten‘ Hörerwünschen, als an unseren eigenen Bedürfnissen orientieren sollte. Im Rahmen unserer Möglichkeiten wollten wir den größtmöglichen Erfolg. Wir nannten uns DUO HARMONIC BROTHERS, eine erste Werbekarte und erste Fotos entstanden. Sylvester 1983 hatten wir dann unseren ersten Auftritt im Hotel Tannenhain in Hinterzarten. Die Nacht war lang, aber alles klappte bestens; die Stücke reichten, die Technik hielt stand, wir bekamen großen Zuspruch und hatten selbst bei allem sehr viel Spass. Ein guter Anfang war also gemacht. Um die schwere Orgel überhaupt transportieren zu können, hatten wir für sie ein maßgeschneidertes Stahlgestell anfertigen lassen. Die Abende in den Hotels begannen für uns - zur Unterhaltung der Gäste während des Essens - meist mit Tischmusik. Instrumentaltitel wie z.B. Amorada, Petit Fleur oder Slow Motion waren, mit möglichst viel Gefühl auf den einzelnen Instrumenten vorgetragen, sehr beliebt. Unser Bekanntheitsgrad wuchs, wir wurden zunehmend angefragt und erweiterten stetig unser Repertoire. Mehr als zwei Termine monatlich konnten wir aber nicht annehmen. Mittlerweile hatten sich auch mit Midi, dem Atari, dem Notator-Programm und dem DX7-Synthesizer ganz neue Möglichkeiten bezüglich der Arrangements und der Performance aufgetan. Unser Aktionsradius war überwiegend der Hochschwarzwald, der Hotzenwald, die Baar und der Freiburger Raum, ab und zu auch mal ein Auftritt in einem anderen Bundesland oder der nahen Schweiz. Weniger wegen der Promotion, als vielmehr unseren Interessenten den Querschnitt unseres Repertoires transparent zu machen, entstand 1992 im Joker-Musik-Studio bei Jürgen eine Musikkassette mit dem Titel LET’S TWIST AGAIN. Mit den dahinfliegenden Jahren nahte dann aber an Sylvester 1998 unser letzter Auftritt im heimischen Gasthof Josen, wo wir oft und über viele Jahre zu Gast waren. Ein von mir geplantes und gewünschtes Ende - ich wollte und musste mich neu orientieren.