Um der Sicherheit willen bricht der Bergsteiger so früh wie möglich auf. Nach meist schlechtem Schlaf verlässt er das warme Bett, um alsbald aus dem Schutz der Hütte hinaus in die Eiseskälte und die Dunkelheit der Nacht zu treten. Im Lichtkegel der Stirnlampen geht’s - oft weglos - über Geröll und Moränen, dann durch zerklüftete Abbruch- und Spaltenzonen bergan. Es kostet Überwindung und Kraft - ab und an dominieren auch Zweifel und Angst. Bei vorhandenem Auftrieb - alles kein Problem. In dieser Situation sehne ich nichts mehr, als den kommenden Tag und die hell machende Sonne, herbei. Treffen mich dann die ersten, wärmenden Sonnenstrahlen im Gesicht, verfliegen alle negativen Gefühle und mein Auftrieb erhält noch einmal einen gewaltigen, zusätzlichen Schub.
Aus dem Tourentagebuch von Hanspeter Schmider