Ein harter, dumpfer Schlag brachte mich zur Besinnung. Ich sah ein Kind regungslos, wie schlafend, am Boden liegen. Augenblicklich wusste ich, dass es sich nicht mehr bewegen, nicht mehr sprechen und nicht mehr atmen konnte. Zunächst war ich besorgt, erkannte dann aber schnell, dass irgendeine Hilfe gar nicht mehr gewünscht war. Wieso die sanfte Harmonie und die friedliche Ruhe, die sich immer mehr ausbreitete, stören? Das machte wirklich keinen Sinn. Stunde um Stunde verging, als plötzlich die Stille jäh durchbrach. Von fern hörte ich eine vertraute Stimme meinen Namen rufen. Immer wieder, immer bedrängender, zunehmend lästig. Als ich die Augen aufschlug, sah ich über mir die Krone des bekannten Walnussbaums meiner Oma, an dessen Früchten sich die ersten, wärmenden Sonnenstrahlen brachen.
Von Hanspeter Schmider - 1959