Eine meiner Lieblingstouren auf dem Rennrad führte mich wiederholt nach Betra, den Geburts- und Heimatort meiner Mutter. Meist war ich drei Tage unterwegs. Die damaligen Radsportkarten zeigten schon sehr genau an, welche Strassen fürs Rennradfahren geeignet waren und welche nicht. Ihren Empfehlungen entsprechend zu fahren, war nicht nur von Vorteil, sondern ein ganz wesentlicher Sicherheitsaspekt. Am ersten Tag fuhr ich von Titisee nach Betra; mal das Neckartal hoch über Oberndorf / Sulz; oder - wenn ich mal wieder die Hohenzollernburg grüßen wollte, über Hechingen / Rottenburg oder Haigerloch / Horb. In Betra bezog ich Quartier bei Tante Berta, die mich immer sehr liebevoll aufnahm und mich mit Essen und warmem Duschwasser verwöhnte. Für den zweiten Tag plante ich je nach Lust und Laune eine Tagestour. Sehr gerne fuhr ich die Strecke über Dornstetten hoch zur Nagoldtalsperre, wo ich rastete und mich mit einem Eis ins Gras legte; um dann über Altensteig, Nagold und Horb wieder nach Betra zurück zu fahren. Schöne Kindheits- und Jugenderinnerungen kamen hoch und führten mich an solche Stellen, die für mich früher einmal von Bedeutung waren. Am dritten Tag fuhr ich dann gemütlich über Rottweil und Donaueschingen wieder nach Titisee zurück.