3. Grand Raid Cristalp '92

Ultra-MTB-Radmarathon in den Walliser Alpen. Nach 13.000 Trainingskilometern zur Vorbereitung auf den Grand Raid Christalp III trat ich als Lizenzfahrer am 23. August 1992 erneut an. Ich fühlte mich rundum gut. Die Bedingungen waren optimal. Alles lief rund. Es sollte mein ganz persönliches ‚Rennen aller Rennen‘ werden, was ich aber erst aus heutiger Sicht sagen kann. Mein Bruder begleitete und betreute mich. Alle meine Vorsätze konnte ich gut umsetzen; z.B. die langen Anstiege ohne übersäuern zu fahren; die gefährlichen, teils extrem steilen Abfahrten vorsichtig und voll konzentriert zu meistern; die ganze Strecke ohne Defekt zu bleiben. Ich hatte, wie Nicolas Siegenthaler empfahl, 4,1 bar Luftdruck im Front- und 4,2 bar im Hinterreifen. Thomas, mein Bruder versorgte mich an den Stellen, die er mit dem Auto erreichen konnte, mit Getränken, Flüssignahrung und Regenschutz. In Haute Nendaz, in Veysonnaz, in Heremence und in Eison. Früh beim Briefing / Start in Verbier und spät bei meiner Zieleinfahrt in Grimentz war er präsent und auch die vielen, schönen Bilder dieser Dokumentation verdanke ich ihm. Kurz vor 12.00 Uhr passierte ich den Madelon, eine halbe Stunde später La Combetta mit dem tollen Gefühl: „Heute wirst du es schaffen“ und um 14.17 Uhr das letzte Zeitlimit in Eison. Montaigne d’Eison, Pas- und Basset de Lona und auch die lange, holprige Abfahrt nach Grimentz meisterte ich problemlos. Nicht wenige stürzten hier und mussten von dem Rettungs-Heli versorgt werden. Ich aber fuhr überglücklich über die Ziellinie. Das Kennen der langen Wegstrecke war für mich von großem Vorteil.