3 Entstehung der Evangelien

Theologische Arbeit im Fach Neues Testament


Historische Daten aus dem Leben Jesu

Die Evangelien sind Schriften, die von Jesus erzählen. Sie liefern keine historischen Berichte oder Biographien Jesu. Vielmehr dienen sie der aktuellen Glaubensverkündigung.

 

  • Geburtsjahr
    • noch während der Regierungszeit des König Herodes,
    • demnach spätestens im Jahr 4 v. Chr,
  • Beginn des öffentlichen Wirkens
    • von Herbst 27 bis Herbst 28 (nach Lk 3,1 die wahrscheinliche Datierung),
  • Dauer des öffentlichen Wirkens
    • nach Mk (dem Mt u. Lk folgen) gibt es während der öffentlichen Tätigkeit Jesu ein einziges Pesach-Fest,
    • Joh rechnet mit insgesamt 3 Pesach-Festen während dieser Zeit (öffentliches Wirken demnach wenigstens etwas länger als 2 Jahre),
  •  Letztes Abendmahl und Tod
    • in allen 4 Ev. an einem Freitag,
    • nach Datierung des Joh – Tod Jesu am Karfreitag 7. April 30 (der Nachmittag des 14. Nisan),
    • nach Mk (dem Mt u. Lk folgen) der 15. Nisan; Rüsttag = Vortag war der 14. Nisan (beide Datierungen sind religiös begründet und unwahrscheinlich).

Die Auferstehung Jesu war die alles in Bewegung bringende Erfahrung

Gründe weshalb die Evangelien nicht als erste entstanden sind

  • ursprünglich nur mündliche Überlieferung,
  • starke Ausbreitung urchristlicher Gemeinden,
  • Tod von Augen- und Ohrenzeugen Jesu,
  • Sicherung der Überlieferung.

Ursprünge der Evangelientraditionen

  • aus Überlieferungen wurde ausgewählt,
  • Sitz im Leben spielt große Rolle,
  • Um- und Neuformulierungen selbst von Jesusworten,
  • Weitergabe in bestimmten literarischen Formen, in den Evv Wort- (z.B. Gleichnisse, Lehr- / Streitgespräche) und Erzählüberlieferungen (z.B. Wundererzählungen / Legenden / Passion- und Ostergeschichten und Christusgeschichten) Als Vorbild dienten die Bibel und die zeitgenössische Literatur),
  • Maßgebend waren die Bedürfnisse der urchristlichen Gemeinden wie Katechese, Predigt und Mission und der pastorale Grundsatz: „Was will Jesus unserer Gemeinde heute sagen?“

Die Zweiquellentheorie

  • Mk und Q sind die beiden gemeinsamen Quellen, die Mt und Lk – unabhängig voneinander – in ihren Werken benutzt haben,
  • Was Mt und Lk nicht aus Mk und Q übernommen haben, ist das dem einzelnen Evangelisten jeweils eigene Sondergut.