Ferien – endlich. Keine Schule, keine Arbeit, keine Termine, Urlaub machen. Egal, ob man wegfährt oder zuhause bleibt – Ferienzeit ist für alle wichtig, um wenigstens für ein paar Wochen aus dem Leistungsdruck und der Hektik des Alltags auszusteigen und ein paar besondere und schöne Momente zu erleben.
Gerade für die Zeit, die ich zuhause verbringe, habe ich mir vorgenommen, mehr Zeit dafür zu nehmen, auf das Schöne zu achten, das mir begegnet – auch wenn es noch so alltäglich oder unscheinbar daher kommt. Denn im Alltag renne ich ja viel zu oft von einem Termin zum anderen, um in möglichst kurzer Zeit möglichst viel zu erledigen. Jeder Teil der Woche ist abgemessen – jede Minute des Tages verplant. Jetzt aber nehme ich mir die Zeit. Vielleicht setz ich mich entspannt unter einen Baum oder leg mich in eine Blumenwiese und spüre dabei intensiv mein Atmen und die wohltuende Wärme der Sonne. Vielleicht lese ich ein spannendes Buch und höre das feine Säuseln des Windes und das Zwitschern der Vögel. Vielleicht mache ich einfach mal gar nichts und genieße wirklich nur den Augenblick und meine innere Ruhe.
„Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir alleine sind, und ruht ein wenig aus“, lud auch Jesus seine Jünger nach der anstrengenden Missionsarbeit ein. Sie selbst brauchten auch immer mal wieder eine Auszeit in der Ruhe und Abgeschiedenheit der Natur. Hier, in der besonderen Nähe zueinander und zu Gott, konnten sie wieder neu zu ihrer inneren Mitte und somit auch wieder zu sich selbst finden. Hier konnten sie neue Kraft für die nächsten Schritte auf ihrem oft auch steinigen und beschwerlichen Weg schöpfen.
Ebenso erzählt uns eine alte Geschichte, dass ein paar Suchende mit folgender Frage zu einem alten und weisen Mann kamen: „Meister – wir wären gerne so glücklich wie du. Was tust du, um glücklich und zufrieden zu sein?“ Der Alte antwortete mit mildem Lächeln: „Wenn ich liege, dann liege ich. Wenn ich aufstehe, dann stehe ich auf. Wenn ich gehe, dann gehe ich und wenn ich esse, dann esse ich.“ Die Fragenden schauten etwas betreten in die Runde. Nach einer Weile fügte der Meister hinzu: „Sicher liegt auch ihr und ihr geht auch und ihr esst auch. Aber während ihr liegt, denkt ihr schon ans Aufstehen. Während ihr aufsteht, überlegt ihr, wohin ihr geht und während ihr geht, fragt ihr euch, was ihr essen werdet. So sind eure Gedanken ständig woanders und nicht da, wo ihr gerade seid. Lasst euch ganz auf den Augenblick der Gegenwart ein und ihr habt die Chance, wirklich glücklich und zufrieden zu sein.“
Nirgends als im Hier und Jetzt ist das Leben – und auch das Glück.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen eine glückliche Sommer- und Ferienzeit mit vielen schönen und erholsamen Augenblicken. Von Herzen grüßt Sie - Ihr