„Ob's regnet oder stürmt und schneit – er jederzeit ist hilfsbereit,
Denn wo kein Pfad ist und kein Steg – du selber finden musst den Weg.
Der mal beschwerlich ist, mal leicht – hast du dank ihm dein Ziel erreicht,
So bleib ihm treu und leg ihm fein – obenauf ‚nen neuen Stein“.
Beim Abstieg aus einsamen Bergregionen spüre ich eine zunehmende Gelassenheit und innere Ruhe. Ein Gefühl großer Dankbarkeit stellt sich ein. Wieder einmal durfte ich die faszinierende Bergnatur genießen und habe dabei, in manchmal wegloser Gegend, auch immer den rechten Weg gefunden. Jetzt spüre ich meine verbrauchten Kräfte, mein Atmen, meine Zeit, mein Leben. Bei alldem war und ist mir Gott sehr nah.
So lege ich, zum Dank für das Erlebte, spätestens gegen Ende einer Tour, gerne Steine oben auf die Steinmänner, die neuerdings ja auch Steinfrauen heißen. Und auch im Rucksack oder in den Hosentaschen trage ich schöne, von unterwegs gesammelte Steine mit, die ich dann, wenn ich wieder daheim bin verschenke, um bestimmten Menschen damit eine kleine Freude zu machen.
Wenn nun Jesus, der auch gerne die Berge seiner Heimat bestieg, im Johannesevangelium von sich sagt: „Ich bin der Weg …“, dann will er uns auch als lebendiger Stein im gerade begonnenen Jahr 2017 erneut den rechten Weg weisen. Wieder sind wir eingeladen, uns seinen Lebensweg von der Geburt an bis zum Tod und hin zu seiner Auferstehung zu vergegenwärtigen, um ihm dann auch mit neuem Mut und neuem Vertrauen weiter nachzufolgen. Denn in allem will er unser Vorbild sein und uns als lebendige Steine zu guten Taten inspirieren.
Das ist aber, wie wir alle wissen, nicht immer leicht. Gefahren, vom rechten Weg abzukommen oder ihn womöglich gar nicht mehr zu finden, lauern vielerorts. Was mir dabei hilft, ist die in den Bergen gewonnene Erkenntnis, dass das wahre Leben im Einfachen, im Verzichten und Loslassen-können, in der Freude an den kleinen Dingen, liegt. Die Vinzentinerinnen beispielweise bringen ihre ganze Habe – wie früher die Seemänner – in einer einzigen Kiste unter und noch bevor sie ihre letzte Reise antreten, verschenken sie alles, um sich auch davon zu befreien. Denn – für das eigentlich Wichtige ist ja bereits gesorgt. Luft, Sonne, Himmel, Erde, Wasser und Natur sind – den Bergen gleich – umsonst und geschenkt.
Machen wir uns also nicht allzu viele Sorgen und lenken wir den Blick wieder mehr auf das Wesentliche in unserem Leben. Das wünsche ich Ihnen von Herzen fürs neue Jahr 2017. Ihr