Diakonie


Krankenpastoral

Krankenbesuche

In der Stube des Holzhofs - 1999

Der Krankenbesuchsdienst ist ein wesentlicher Schwerpunkt meiner gesamten Arbeit. Ich besuche kranke, behinderte, alte und hilfsbedürftige Menschen daheim oder in Einrichtungen wie Seniorenzentren, Wohnanlagen und in Krankenhäusern. Durch meine tägliche Präsenz in Freiburg und meine Nähe zu den Kliniken kann ich diesen Dienst auch gut mit meinem Beruf verbinden. Im Wesentlichen konzentriere ich mich auf

die Kranken meiner Heimatpfarrei Christkönig Titisee, um auch für mich die Anzahl der Besuche überschaubar zu halten. Ich führe meine Krankenbesuche situations- und bedarfsorientiert durch. Immer wieder komme ich auch - oft auf Wunsch von Angehörigen - auf unsere Intensiv-Pflegestationen zu schwerstkranken, im Koma liegenden Patienten. Viele ältere Menschen sind allein, einsam, krank. Jegliche Abwechslung in ihrem Alltag ist ihnen gerne willkommen. Ihr Bedarf an Zuwendung und Kommunikation ist meist sehr groß. Das, an ihrem Leben Anteil nehmen, es mit jemandem, der zuhört und Zeit hat teilen können, in ihrer jeweiligen Lebenssituation ernst genommen werden, ist ein ganz ausgeprägtes, häufig aber wenig befriedigtes Bedürfnis. So macht es mir viel Freude, alte und kranke Menschen seelsorgerisch ein Stück ihres Lebensweges begleiten zu können. Ich mag auch 'ihre Geschichten' und höre ihnen gerne zu.

Vision: Aufbau eines Höfebesuchsdienstes, Verknüpfung mit bereits bestehenden Besuchsdiensten, Hospizgruppe, Trauer-Nachsorgegruppe.



Kranken- und Hauskommunion

In der Stube des Holzhofs - 1999

Den Kranken, die nicht mehr zum Gottesdienst kommen können, die heilige Kommunion bringen, war einer meiner

ersten Dienste in meiner Heimatgemeinde Christkönig in Titisee. Anfangs in einer kleinen Gruppe, im Wechsel mit dem Pfarrer, kam es regelmäßig zu schönen, kleinen Feiern in den Stuben und in den Krankenzimmern der Höfe unserer vier Täler (Titisee hieß bis 1928 'Vierthäler') - gelegentlich waren auch Angehörige, Nachbarn, Freunde oder Hausgäste gerne mit dabei. So kam ich beispielsweise über 15 Jahre auf den Holzhof. Heute besteht die Gruppe aus neun Helfern und ca. 20 bis 25 Empfängern. Seit Frühjahr 2012 koordiniere und leite ich diese Gruppe auf der Ebene der Seelsorgeeinheit Titisee-Neustadt. Etwa einmal monatlich werden die Kranken daheim von ihren jeweiligen Helfern besucht; zweimal jährlich vom Pfarrer. Halbjährlich treffen wir uns zum gemeinsamen Gespräch und zum Gebet.



Behindertenpastoral

In der Stube des Holzhofs - 1999

Etwa im Sommer 2007 rief mich ein Bewohner vom Haus Elisabeth in Neustadt an, ob ich nicht die Behinderten besuchen und ihnen die heilige Kommunion bringen könnte.

In Absprache mit Pfarrer Herrmann kam ich diesem Wunsch immer mal wieder, also eher unregelmäßig, nach. Als dann 2011 der am Down-Syndrom erkrankte Bewohner starb, schliefen die Kontakte ein. Die meisten der Bewohner sind teilmobil, sie arbeiten in der Caritas-Werkstatt und können mit ihren Betreuern auch zur Kirche kommen. Aber eben nicht alle. Deshalb entsprachen jetzt Pastoralreferent Alt und ich ihrem Wunsch, bei sich daheim im Wohnheim Adlerpost einen Gottesdienst zu feiern. Erstmals trafen wir uns am dritten Advent 2014. Die z. Zt. zwanzig Bewohner wurden im Stuhlkreis zusammen gebracht; nach dem Gottesdienst trafen sich alle noch im Gemeinschaftsraum zu Kaffee und Kuchen. Hieraus wird ein regelmäßiger Dienst entstehen, den ich für sehr sinnvoll, und im wahrsten Sinne des Wortes urdiakonisch erachte.



Trauerpastoral

Urnenbestattung auf dem Friedhof in Titisee - 2005

Nicht wenige der von mir betreuten Kranken sind in den vergangenen Jahren gestorben. Der Kreis schließt sich hier auf eine schöne und natürliche Weise in der Trauerarbeit und den Trauerfeierlichkeiten, die ich, je nach Situation, in meinen verschiedenen Rollen z.B. als Lektor, als Kantor, als Leiter einer musikalischen Gruppe, als Diakon leite bzw. mitgestalte. Auffällig ist, dass wenn der Kontakt zum Verstorbenen und seinen Angehörigen zu Lebzeiten bereits länger bestand, er auch nach dem Tod noch länger erhalten bleibt.

Der Prozess des Trauerns und Loslassens beansprucht hier verständlicherweise mehr Zeit. In den meisten Fällen aber kommt es zu einem Trauergespräch und der darauf folgenden Trauerfeier mit Sarg- oder Urnenbestattung. Immer wieder habe ich auch mit Verstorbenen und Angehörigen zu tun, die konfessionslos sind. Irgendwann gab es in ihrem Leben Gründe aus der Kirche auszutreten. Für mich ist immer wieder interessant zu entdecken, was und wie viel an religiöser Spiritualität bei diesen Trauernden doch noch vorhanden ist. Deshalb bin ich oft erstaunt und freue mich, wenn es beispielsweise heißt: "Das Vater unser beten wir aber gerne" oder "Unsere Enkelkinder sind auch getauft" oder "Etwas formulieren z.B. Fürbitten oder ein Dankgebet, das machen wir gerne".

Was die traditionelle Bestattungskultur anbelangt, wird heute vieles in Frage gestellt und neu bewertet. Weniger Regularien, dafür mehr Freiheiten bzgl. der Bestattungsart, des Bestattungsortes und der Grabpflege werden häufig gewünscht.

Vision: Aufbau einer professionellen Trauer-Nachsorge-gruppe, die sich um Hinterbliebene und trauernde Angehörige längerfristig kümmert.



Mein Hauptberuf

Pflegeteam des HNO-OP am UK Freiburg - 2006

Seit meinem 18. Lebensjahr bin ich im Pflegeberuf tätig. Etwa die Hälfte meiner Berufsjahre als Gesundheits- und Krankenpfleger auf einer Pflegestation oder im Funktions-bereich des OP. Die andere Hälfte als Lehrer für Pflege-berufe, aktuell als Pflegepädagoge an der Akademie für Medizinische Berufe am Universitätsklinikum in Freiburg. In leitender Position war ich immer für eine bestimmte Anzahl von Mitarbeitern, Auszubildenden u. Patienten in besonderer

Weise verantwortlich. Hierbei setzte ich mich, so gut ich konnte und kann für die Interessen und Belange der mir anvertrauten, meist jungen Menschen ein. Wenn es sein muss, kämpfe ich auch für das Recht und die Gerechtigkeit des Einzelnen. Aber nicht im Sinne eines Missionars, sondern als Fürsprecher und als praktizierender Christ und als authentisches Vorbild bzgl. der Worte und Taten.

Nach meiner Weihe zum Diakon im November 2004 kamen einzelne Mitarbeiter, darunter auch Professoren zu mir und flüsterten mir ins Ohr: "Herr Schmider, ich wollte Ihnen nur mal sagen - ich bin auch katholisch". Ihnen war wichtig, ihre persönliche Wertschätzung auszudrücken und sich als Gleichgesinnte zu outen. Auf diese Weise ist mir hier im Lauf der vergangenen Jahre ein ganz natürliches und neues Wirkungsfeld, besonders bezüglich der Durchführung von Kasualien, zugefallen. Was mich aber noch auf einer anderen Ebene mit Arbeitskollegen verbindet sind unsere gemeinsam durchgeführten Bergtouren. Für mich selbst ist die Natur, ganz besonders die Bergwelt, Kraftquelle und Ort intensiver Begegnungen mit Gott.



Sonstige Aktivitäten

Firmvorbereitung

Während ich früher junge Menschen in der Rolle des Firmhelfers, Gruppen- und Workshop-Leiters ein Stück auf ihrem Lebensweg zur Firmung hin begleitete, beteilige ich mich heute auf Wunsch des pastoralen Leitungsteams an den, die Firmvorbereitung abschließenden Reflexions-gesprächen (ca. 160 – 180 Firmlinge alle zwei Jahre). Die Jugendlichen mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen im Gespräch zu erleben und auch die vereinzelten Rückmeldungen der Eltern sind sehr interessant.



Jugendgottesdienst zum 25-jährigen KLJB-Jubiläum in Titisee-Christkönig

Arbeit mit Jugendlichen

Hierbei handelt es sich v.a. um das Vorbereiten / Mitgestalten von themenbezogenen Jugendgottesdiensten wie Firmung, Erstkommunion, Jubiläen auf Dekanats-, Seelsorgeeinheits- oder Gemeindeebene. Ich bin dann entweder in der Rolle des liturgischen Leiters, des musikalischen Leiters oder einfach nur als Experte bzw. Freund der Jugendlichen aktiv. Die Arbeit ist anstrengend und zeitintensiv, aber sehr wertvoll. Die Jugendlichen erlebe ich sehr dankbar und kooperativ.

Bsp. - KLJB: Titisee präsentiert sich filmreif (veröffentlicht am Di, 16. September 2008 auf badische-zeitung.de)



Geistliche Kirchenführungen

Im Rahmen der Vorbereitung zur Erstkommunion mache ich für die Kinder eine Kirchenführung durch die Christkönigs-kirche in Titisee. Höhepunkte für die Kinder sind die Empore und der Glockenturm, der immerhin so hoch, wie der See tief, nämlich exakt 42 Meter, ist. In den Sommermonaten beteilige ich mich an der Durchführung von Geistlichen Kirchen-führungen für interessierte Gäste und Touristen, die von der Kurseelsorge in Titisee angeboten werden.

Hochaltarbilder - Christkönigskirche Titisee


Diavortrag im Haus St. Josef Titisee - 2007

Diavorträge

Gerne möchte ich die Zuschauer für die Schönheit der Natur begeistern, was immer wieder leicht gelingt. Dabei zeige ich nur eine kleine Auswahl an Bildern und lasse ausreichend Raum für Erlebnisse und Erfahrungen der Zuschauer. Etwa zwei Mal im Jahr gestalte ich einen Nachmittag für die Senioren unserer Gemeinde. Nach dem Gotteslob folgt bei Geselligkeit und Unterhaltung mit Kaffee und Kuchen das Anschauen schöner Bilder und das gemeinsame Gespräch.



Gespräche / Treffen

Einmal im Vierteljahr treffe ich mich mit Pfr. Herrmann, dem Leiter der Seelsorgeeinheit Am Titisee, zum Dienstgespräch. Dabei reflektieren wir das Vergangene und planen das Zukünftige. Zu Treffen des pastoralen Leitungsteams bin ich stets eingeladen, kann aber aus  beruflichen  Gründen nicht  teilnehmen. An Treffen der Geistlichen im Dekanat (Dies), des Liturgiekreises und des Pfarrgemeinderates nehme ich, wenn möglich, teil. An den monatlichen Treffen des Diakonats-kreises Neustadt nehme ich regelmäßig teil. Es ist ein harmonischer Kreis von echten Freunden u. Gleichgesinnten.

Im Gespräch mit Jugendlichen


Nach einer gemeinsamen Veranstaltung mit Pater Roman - 2007

Öffentlichkeitsarbeit

Die Berufung des Diakonats zu leben ist das Eine. Seine breit gefächerten Anliegen in der Öffentlichkeit auch darzustellen und Präsenz und Dialogbereitschaft zu zeigen, das Andere. Beides liegt in meinem Selbstverständnis und fordert Zeit und Vorbereitung.



Unterhaltungsmusik

Bei bestimmten Anlässen wie Frauenfasnacht, Pfarrfesten, Geburtstagsfeiern, Seniorenfesten etc. werde ich regelmäßig von vertrauten Leuten aus der Gemeinde bezüglich der Durchführung von Unterhaltungsmusik angefragt.

Als leidenschaftlicher Musiker mache ich es wohl gerne, fühle mich aber auch ein Stück weit verpflichtet, da betreffende Personen auf pastoraler Ebene auch ‚für mich’ tätig sind. Es ist eine Art ‚Geben und Nehmen’ zu gleichen Teilen.

Bsp. - Frauenfasnet: Großer Spaß bis spät (veröffentlicht am Do, 27. Februar 2014 auf badische-zeitung.de)

Frauenfasnet FG Titisee - 2011