145 Lagginhorn

Zeitraum - September 2015 / Dauer - 1 Tag / Talort - Saas Grund 1559 M / Ausgangspunkt - Hohsaas 3142 M - Erreichte Punkte - P.3539 - Gipfel des Lagginhorn 4010 M / Weissmieshütte 2726 M / Tour alleine begangen

Nach bereits zwei abgebrochenen Versuchen, 2011 durch zu viele Bergsteiger - Tour hier - und 2012 durch Schlechtwetter, wollte ich es heute erneut probieren. Die Ausgangsbedingungen schienen nach nächtlicher Anfahrt und Auffahrt mit der ersten Seilbahn nach Hohsaas optimal. Nach dem Hinüberqueren über Blöcke und gefrorene Platten zum bekannten Fuß des Lagginhorngletschers, richtete ich mir dort ein Materialdepot ein, legte Steigeisen, Gurt und Helm an, um danach den Gletscher bis zu dessen Ausstieg am nördlichen, oberen Ende zu durchsteigen. Hier dann wieder Ablegen der Steigeisen, um die Blockterrasse aufwärts, den Steinmännern folgend, auf den markanten Westgrat bis zu der luftigen Platte mit der II-er Kletterstelle auf ca. 3450 Meter Höhe zu kommen. Hier ließ ich den bereits Absteigenden gerne den Vortritt, um dann die Platte in aller Ruhe und ohne Zeitdruck erklettern zu können, was gut gelang. Danach wechselte ich aufgrund des verfirnten Neuschnees erneut auf die Steigeisen und stieg die restlichen 450 Höhenmeter, des im oberen Teil wenig ausgeprägten, aber aufsteilenden Westgrats - immer unter Rücksichtnahme auf die absteigenden Alpinisten - bis zum Gipfelfirnfeld, weiter empor. Die dort gelegte Spur querte optimal tief und direkt zum Gipfelaufbau hinauf, mit dem zuletzt überraschend luftigen und sehr engen, höchsten Punkt, wo sich mir eine gigantische Fernsicht in alle Himmelsrichtungen bot. Ein wirklich einzigartiger Punkt. Südlich die nahe Weissmies mit ihrer eisigen NW-Flanke; der Tiefblick ins Saastal; gegenüberliegend der gewaltige Viertausenderkamm von der Monte Rosa über Allalin, Mischabel, den Nadelgrat bis zum Weisshorn; dann nördlich das nahe Fletschhorn, dahinter die Berner Alpen und östlich der Simplon, das Engadin und die ferne Bernina. Nach den obligatorischen Gipfelfotos erfolgte der alsbaldige Abstieg in der Aufstiegsroute zur Weissmieshütte hinunter, wo ich übernachte.