66 Uri Rotstock

Bergtour


Zeitraum - September 2012 / Dauer - 1 Tag / Talort - St. Jakob im Isenthal 977 M / Erreichte Punkte - Biwaldalp 1696 M - Gipfel des Uri Rotstock 2928 M / Tour alleine begangen

Zu meinem kleinen, 10-jährigen Bergsteigerjubiläum sollte es ein besonderer und schöner Gipfel sein. Der Uri-Rotstock war schon lange auf meiner Wunschliste, weshalb ich mich - um ein kurzes Schönwetterfenster auszunutzen - nach nächtlicher Anfahrt bereits gegen 4.30 Uhr von St. Jakob aus auf den Weg machte. Meine Stirnlampe warf einen hellen Lichtkegel auf die steile Aufstiegsroute im stockfinsteren Bi-Wald. Als der Morgen dämmerte, durchquerte ich gerade die Alpe in Richtung Höch Egg (1877 M), um wenig später über den Durchstieg 'Im Lauber' (2380 M) auf die orographisch rechte Seitenmoräne des Blüemlisalpfirn zu gelangen. Von hier aus hatte ich einen ersten Blick auf die Gitschenhörelihütte und die mir wohl vertrauten Gipfel rund um Engelberg. Auf kürzestem Weg gelang ich danach zum Einstieg in die an manchen Stellen steile und absturzgefährdete Südflanke, die ich aber problemlos durchstieg. Hierbei fotografierte ich ein von der aufgehenden Sonne verursachtes Lichtphänomen (Bilder 10 und 11). Erst kurz vor der Schulter sieht man die Gipfelpyramide und wiederum erst kurz vor dem Gipfel erscheint das Kreuz. Einmal mehr fragte ich mich, was so einen Berg, nur aus losem Geröll, Steinen und Schutt bestehend, wohl zusammenhält? Die für den Nachmittag angekündigte Gewitterfront und das bereits beim Aufstieg schnelle 'Zuziehen' aller umliegenden Gipfel, ließen mich umgehend absteigen. So war ich gegen 12.00 Uhr auf Gitschenhöreli zurück und damit wieder in Sicherheit. Was blieb war der weitere Abstieg im White-Out, die anschließende Heimfahrt und die Erinnerungen an eine einmalige und fantastische Bergtour in den Urner Alpen.