Zeitraum - Juli 2004 / Dauer - 3 Tage / Ausgangspunkt - Talstation der Diavolezza 2093 M / Erreichte Punkte - Diavolezza-Bergstation 2973 M - Ostgipfel 3882 M - Hauptgipfel 3901 M - Piz Spinas 3823 M - Rifugio Marco e Rosa 3597 M / Tour alleine begangen
Ziel dieser Tour war primär die Besteigung des Ostgipfels und wenn möglich, die Überschreitung aller drei Gipfel. Vom Rätikon kommend wartete ich an der Diavolezza-Talstation auf besseres Wetter. Wegen des Trainings- und Akklimatisationseffektes verzichtete ich auf die Seilbahn und stieg bei der erstbesten Gelegenheit zur Bergstation auf. Beim Durchsteigen der obersten Firnhänge eröffnet sich einem ein einmaliges und faszinierendes Bergpanorama. Auf der Hütte studierte ich den ganzen Nachmittag die möglichen Auf- und Abstiegsrouten und prägte mir alles gut ein. Am nächsten Morgen, war ich vor allen anderen frühzeitig unterwegs. Als es hell wurde und sich der Nebel langsam auflöste, befand ich mich bereits mitten in der Piz-Palü-Nordflanke. Der ostseitige Gipfelaufbau von der Schulter weg war steil und stark vereist. Die Bergführer schlugen hier Stufen für ihre Kunden, wovon auch ich Nutznießer war und mich später dafür bedankte. Dann - am Ostgipfel - studierte ich den Verbindungsgrat zum Hauptgipfel. Sofort war klar, ich würde es probieren; denn, ich entdeckte keine größeren Schwierigkeiten. Kurz nach 9.00 Uhr - und zufällig an meinem 49. Geburtstag - stand ich am Hauptgipfel des Piz Palü. Welch schönes Geschenk. Wenig später, unmittelbar am Gipfel des Piz Spinas, entschied ich, über die rückseitige Steilstufe abzusteigen. Ich wollte einen gefährlich überstehenden und ausgesetzten Tritt alleine und ungesichert nicht riskieren. Die sich anschließende Querung in Höhe zwischen Fuorcla Bellavista und Fortezza war extrem abschüssig und verlangte äußerste Konzentration. Nach Passieren der Firnterassen vor Bellavista ging es steil hinab in das Spaltenlabyrinth des Oberen Morteratschgletschers. Danach am Fuß der Fuorcla Crast' Agüzza vorbei zum Rifugio Marco e Rosa, wo man wegen des schweren Zustiegs nur Bergsteiger antrifft.